Kolumne von Nadine Schwarz:

Liebe Leser:innen, ich muss etwas gestehen: Mein Kopf ist zu voll, um einen klaren Gedanken zu fassen. Er ist überfrachtet mit bevorstehenden Veränderungen, Verlust, Familienalltag, einer nicht enden wollenden Corona-Thematik sowie mit Wut und Sorgen beim Blick auf den Ukraine-Krieg. Das Blatt meiner Kolumne füllt und leert sich. Circa zwei Millionen Gedanken, keiner führt zu einem befriedigenden Ergebnis. Kennen Sie das? Dass Sie so viel bewegt, so viel passiert, aber Sie es nicht greifen können? Die Puzzleteile in meinen Kopf wollen sich einfach nicht zusammenfügen – haben zu viele Ecken.

Will Ihnen – passend zu unserem Schwerpunktthema – von den Vorteilen einer Stärken-SchwächenAnalyse erzählen. Mein derzeitiges Charaktermerkmal jedoch: außen hart und innen ganz weich – vor allem im Kopf. Immerhin eine ehrliche Selbsteinschätzung :-). Will Sie zu Veränderungen ermutigen! Merke aber schnell, dass wir uns derzeit alle nach mehr Beständigkeit sehnen. Aber irgendwie bleibt alles anders. Loslassen? Hänge selbst an Schuhen, die ich vermutlich nie mehr tragen werde. Und dann ist da noch die Frage, inwieweit man derzeit überhaupt glücklich sein kann und darf. Über was darf ich noch jammern in meiner „heilen“ Welt? Und selbst wenn die Gedanken frei sind, habe ich auf meine schon so manches Mal die Gedankenpolizei angesetzt.

Bei dieser Unordnung im Kopf hilft vermutlich auch kein „Magic Cleaning“. Nur Gedanken zu behalten, die einen glücklich machen, ist wohl unrealistisch. Aber positiv denkend, habe ich die Hoffnung, auch wieder Herr beziehungsweise Frau über dieses Sammelsurium zu werden. Da ich derzeit umzugstechnisch sowieso am packen bin, will ich versuchen, auch Gedanken zu sortieren, zu entrümpeln und nur vollständige Puzzles mitzunehmen – und die restlichen davon in die Freiheit zu entlassen.

Nadine Schwarz kann und mag Multitasking – nur nicht bei der Gedankenverarbeitung in ihrem Kopf.

newClips 03-22, Seite 41

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